In der Kunsttherapie geht es für mich darum, dass der Klient Ruhe, Sicherheit und Entspannung erfährt. All das, was er sagt oder zeichnet, „muss" weder einen Zusammenhang aufweisen, noch einen Sinn ergeben. Was sich entwickeln soll, ist ein schöpferisches Aus-sich-Herausgehen ohne zu überlegen, ob das, was man sagt, „richtig", oder ob das, was er malt, „schön" ist.
„Mehr als alles andere ist es die kreative Wahrnehmung, die dem einzelnen das Gefühl gibt, dass sein Leben lebenswert ist." (Donald Winnicott)
„Die Besonderheit des Menschen soll zum Ausdruck kommen, seine Einzigartigkeit."
(Verena Kast)
Dies ist die Aufgabe und Grundlage therapeutischer Prozesse. Dabei ist der Mensch nicht auf sich alleine gestellt, er wird dabei begleitet und unterstützt.
So ein Prozess ist wie eine dialogische Auseinandersetzung zwischen dem Bewusstsein des Klienten und dem Unbewussten, das in einem künstlerischen Werk sichtbar werden kann. Damit vereinigen sich bewusste und unbewusste Inhalte in Bildern, Symbolen u.v.a.m.
„Blicke ich zurück, so ist mein ganzes Leben unter diesem Zeichen des Wunsches nach Zauberkraft gestanden, wie die Ziele der Zauberwünsche sich mit den Zeiten wandelten, wie ich sie allmählich der Außenwelt entzog und in mich selbst einsog, wie ich allmählich dahin strebte, nicht mehr die Dinge, sondern mich selbst zu verwandeln, wie ich danach trachten lernte, die plumpe Unsichtbarkeit unter der Tarnkappe zu ersetzen durch die Unsichtbarkeit des Wissenden, welcher erkennend stets unerkannt bleibt." (Hermann Hesse)
Der Weg zum Du ist für mich das größte und schönste Geheimnis und die größte und schönste Herausforderung im therapeutischen Setting. Ausdrücken möchte ich das mit Martin Buber:
Die Beziehung zum „Du" ist unmittelbar – das „Du" begegnet mir von Gnade – durch Suchen wird es nicht gefunden. Liebe ist Verantwortung eines „Ich" für ein „Du". Der Mensch wird am „Du" zum „Ich". (Martin Buber)